Der Einstieg in das Tabletop-Hobby ist nicht einfach. Welches System eignet sich, was braucht man alles, wie baut man die Figuren zusammen, etc. Corvus Belli schafft hier Abhilfe mit ihrer dritten 2-Spieler-Starterbox Operation Coldfront. Hier bekommen Einsteiger wirklich alles, was man für den Einstieg in Infinity benötigt.
Das Unboxing
Im Video zeigen wir euch den kompletten Inhalt von Operation Coldfront.
Das Regelheft
Corvus Belli hat es geschafft, den Einstieg in Infinity so einfach wie möglich zu gestalten. Das beiliegende Regelheft mit seinen zahlreichen, farbigen Abbildungen führt langsam in die komplexen Regeln des Spiels ein. Nach einigen Hintergrundinformationen zum Setting und den Einheiten, startet sofort die erste kleine Kampagne. Diese ist in mehrer Missionen unterteilt, die nach und nach neue Regeln einführen. So startet man in der ersten Mission mit 3 Einheiten und lernt, wie man diese fortbewegen und mit ihnen feuern kann. Somit lernt man direkt beim Spielen die Regeln kennen und muss sich nicht mühsam durch ein seitenlanges Regelbuch zu quälen. Klar, es werden nur die grundlegenden taktischen Möglichkeiten aufgezeigt, diese genügen aber, um ein Gefühl für das System zu bekommen. Hat man Gefallen an Infinity gefunden, kann man sich immer noch das vollständige Regelbuch zulegen.
Ist man mit allen Missionen durch, gibt das Heft Tipps zum Erweitern der eigenen Armee. Somit findet man schnell die benötigten Miniaturen, um seine Fraktion auf 300 Punkte zu erweitern, um damit an den gängigen Infinity – Missionen teilnehmen zu können.
Zusätzlich zu den Missionen und den Einheitenprofilen erhalten Einsteiger Tipps zum Bemalen und Zusammenbauen der Figuren. Dies finde ich eine tolle Ergänzung, da Operation Coldfront ganz klar für Einsteiger designet wurde.
Mit solch einer Anleitung muss wirklich niemand mehr den Einstieg ins Tabletop-Hobby fürchten. Die Einstiegshürde war noch nie so gering.
Wer sich jetzt denkt, dass man anschließend noch viel Geld für Regelbücher ausgeben muss, wird sich freuen, dass man das gesamt Regelwerk als pdf in mehreren Sprachen kostenlos herunterladen kann.
Das Gelände
Zu einem Tabletop gehört natürlich auch das passende Gelände. Also das Äquivalent zum Spielbrett. Auch das liefert Operation Coldfront gleich mit. Als Spielfeld dient ein auf Hochglanz-Papier bedrucktes Poster. Das Design ist passend zu einer der beiden Fraktionen gewählt.
Die Gebäude und Container sind aus Pappe und müssen zusammengefaltet werden. Die Konstruktionen sind aber stabil genug, um auch schwere Miniaturen darauf zu platzieren. Auch diese sind passend zum Spielplan und den Mission gestaltet und bilden einen sehr stimmungsvollen Spieltisch.
Das gesamte Gelände, das in Operation Coldfront enthalten ist, lässt sich als Einzelset nachkaufen. Damit kann der eigene Spieltisch sehr einfach erweitert werden. Größere Spiele mit Armeen von bis zu 10 Einheiten sind dann kein Problem mehr. Mit dem hauseigenen Pappgelände bietet Corvus Belli eine tolle Möglichkeit einen günstigen und trotzdem ansprechenden Spieltisch aufzubauen. Es dient auch als Grundlage, um das Gelände nach und nach entweder mit eigenen Kreationen oder gekauften Holz- oder Plastikmodellen zu erweitern.
Die Miniaturen
Ich habe die Minis von Corvus Belli schon in anderen Artikeln gelobt. Auch dieses Mal kann ich nur sagen: WOW!! Aber erst Mal ganz langsam: In der Box sind Figuren zu zwei Fraktionen enthalten: Ariadna und Aleph. Erstere ist eine Fraktion, die aufgrund ihrer Abgescheidenheit mit eher rückschrittlicheren Waffen und Ausrüstungsteilen ausgerüstet ist. Somit sind die Figuren für alle perfekt, die eine Armee suchen, die nicht zu futuristisch aussieht. Spielerisch bieten sie aber die selbe taktische Vielfalt, wie alle anderen Fraktionen des Infinity Universums.
Einen klaren Kontrast zu den Ariadna-Soldaten bilden die Aleph. Von einer künstlichen Intelligenz gesteuerte Roboter und Androiden. Diese sind natürlich sehr futuristisch gehalten. Somit sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Für beide Fraktionen sind jeweils 7 Miniaturen enthalten. Darunter befindet sich für beide Armeen je eine exclusive Figur, die man nur in der Coldfront-Box bekommt. Die Schachtel ist also auch was für Sammler.
Zusätzlich gibt es für Vorbesteller eine extra Miniatur. Diese gehört zu den Söldner und kann somit in jede Armee integriert werden.
Ganz egal von welcher Fraktion man sich die Minis anschaut. Corvus Belli hat das Talent super detaillierte Miniaturen herzustellen, die allesamt sehr realistisch und in nachvollziehbaren Posen dargestellt sind. Im Vergleich zu vielen anderen Herstellern hat hier Corvus Belli die Nase vorne.
Selbst als Anfänger wird man beim Zusammenbauen keine Probleme bekommen. An den Einzelteilen sind immer wieder kleine Gussreste zu finden, die sich aber ganz einfach mit einem Messer oder einer kleinen Zange entfernen lassen.
Für Metallfiguren ist die Passgenauigkeit der einzelnen Teile sehr hoch. Es gibt nur kleine Lücken nach dem Zusammenkleben. Diese fallen schon nach dem Grundieren der Miniaturen kaum noch auf.
Es ist zwar keine Anleitung vorhanden, welches Teil wohin gehört, da die Figuren aber einzeln in kleinen Tütchen verpackt sind und nur aus ca. drei Teilen bestehen, sieht man sofort wo geklebt werden muss.
Insgesamt kann man sagen, dass Corvus Belli wohl die schönsten und detailliertesten Figuren zu einem Skirmish-System herstellt. Und das Beste: Alle Figuren haben ihre Daseinsberechtigung und spielerischen Nutzen. Also sucht euch aus, was euch gefällt.
Das Spiel
Infinity spielt in der fernen Zukunft. Die Menschheit hat sich auf mehrere Planeten verteilt und ist große Fraktionen unterteilt. Diese Zusammenschlüsse mehrerer Staaten sind nicht wirklich im Krieg, sondern kämpfen auf kleinen Schlachtfeldern um Informationen und Rohstoffe. Die Situation in der menschlichen Sphäre ist also extrem angespannt. Dazu kommt noch, dass eine Gruppe außerirdischer Völker, die Welt der Menschen bedroht.
Wer sich in die interessante Hintergrundgeschichte zum Spiel einlesen möchte, findet in den zu kaufenden Regelwerken zu Infinity massenhaft Seiten.
Für Infinity gilt ganz klar der Satz: „Einfach zu lernen, schwer zu meistern.“
Mit Hilfe des beiliegenden Heftes und den einzelnen Missionen, sollte es jedem leicht fallen, die Grundregeln von Infinity zu erlernen. Dies genügt auf jeden Fall die ersten Spiele zu bestreiten. Diese sind sehr taktisch. Schon vor einer Mission muss man sich gut überlegen, welche Einheiten man mitnehmen möchte. Da jede Figur ganz unterschiedliche Taktiken bietet, hat man sehr viele Möglichkeiten ein Team aus 10 Figuren zusammenzustellen.
Auch während des Spiels sollte man jeden Spielzug gut durchdenken. Wirft man Rauchgranaten, um dem Gegner die Sicht auf den Kontrollraum zu nehmen, oder versucht man den feindlichen TAG (große Kampfroboter) zu hacken, um diesen zu übernehmen oder sogar den Pilot per Schleudersitz auszuwerfen. Solche Entscheidungen wie diese, muss man bei Infinity am laufenden Band treffen.
Ist ein Spieler am Zug, ist der Gegner aber nicht zum bloßen Zuschauen verdonnert. Man hat stets die Möglichkeit auf die Spielzüge des aktiven Spielers zu reagieren. Auch hier hat man wieder viel Entscheidungsfreiheit: Wirft man sich in Deckung, schießt man lieber zurück?
Dies ist für mich die Besonderheit an Infinity und sorgt dafür, dass jedes Spiel komplett unterschiedlich abläuft und zu keiner Zeit langweilig wird.
Was wird noch benötigt?
Falls ihr euch für das Thema interessiert und vielleicht sogar mit Infinity anfangen wollt, dann schaut doch mal in unsere anderen Artikel zum Zusammenbauen und Bemalen von Tabletop-Figuren rein:
Für einen einfachen und relativ kostengünstigen Einstieg empfehlen wir euch ein Einsteigerset von Werkzeugen und Farben zu kaufen. Auch hierzu findet ihr einige Tipps auf unserer Seite:
Damit solltet ihr keine Probleme beim Zusammenbauen und Bemalen der Coldfront – Box haben. Wir wünschen euch ganz viel Spaß mit dem Spiel!!